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19. Oktober 2022

„Global.Nachhaltig.Wirtschaften“ – Fachtagung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Erwachsenenbildung

Am 17. und 18. Oktober 2022 fand die Fachtagung „Global.Nachhaltig.Wirtschaften“ im Kloster Irsee statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen Volkshochschulverband, dem Volkshochschulverband Baden-Württemberg, Engagement Global Außenstelle Stuttgart und der Schwabenakademie Irsee realisiert.

Die Konferenz beweist, welchen Wert regionale und überregionale Kooperationen für die Arbeit in der Erwachsenenbildung besitzen. In den Beiträgen und Praxisbeispielen wurden die Potentiale und Möglichkeiten der Erwachsenbildung zur Organisationsentwicklung, zum nachhaltigen Engagement in der Kommune und in Unternehmen sowie zur globalen Perspektive herausgearbeitet und diskutiert.

An der Fachtagung nahmen 65 Teilnehmende aus Bayern und Baden-Württemberg teil und konnten einerseits für die Praxis der Bildungsarbeit profitieren, andererseits wurde auch die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Erwachsenenbildung besonders deutlich.

Bei der Einführung zur Veranstaltung erläuterte der Direktor des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg Dr. Tobias Diemer dazu: „In der Bildung für nachhaltige Entwicklung kann und muss die Erwachsenenbildung mit ihrer flächendeckenden und kommunal verankerten Infrastruktur eine wesentliche Rolle spielen. Hier sehen wir eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre, um einerseits unsere Gesellschaft bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft zu unterstützen und andererseits die Erwachsenbildung selbst zukunftssicher auszurichten.“

In seiner Keynote „Warum für globale Nachhaltigkeit eine sozial-ökologische Transformation notwendig ist und wie diese gelingen kann“ betonte Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher, Präsident der Hochschule für Philosophie München, die Vorreiterrolle, die Deutschland im Zuge der sozial-ökologischen Transformation einnehmen kann.

Dr. Regine Sgodda, Vorstand des Bayerischen Volkshochschulverbandes, wies in diesem Zusammenhang auf die fundamentale Bedeutung der Bildung hin: „Nachhaltigkeit in allem gesellschaftlichen Bereichen, zusammen mit Jung und Alt umzusetzen, genau da setzen die Volksschulen an. Die soziale Frage, also wie Menschen befähigt und eingebunden werden, ist entscheidend.“

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln und ermöglicht es jeder und jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Dabei geht BNE über die „klassische“ Umweltbildung hinaus und verbindet verschiedene Dimensionen von Nachhaltigkeit – nämlich die ökologische, ökonomische und soziale Dimension, die in der Agenda 2030 und den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen ausformuliert werden. Ein zentrales Ziel von BNE ist die Überwindung der Kluft zwischen Wissen und Handeln durch die Förderung von Gestaltungskompetenzen sowie den Aufbau von Selbstwirksamkeitserfahrungen in einem Umfeld, das von Partizipation und Mitverantwortung geprägt ist.

Gerade in der Erwachsenenbildung gibt es hier besondere Potenziale: Denn Teilnehmende freiwillig und selbstmotiviert, es gibt keinen Notendruck und keine starren Hierarchien. Gleichzeitig müssen Angebote so attraktiv und in jeder Hinsicht leicht erreichbar sein, dass Menschen ihre Freizeit dafür opfern.

Das dezentrale, markt-, aber nicht gewinnorientierte Angebot der Volkshochschulen bietet Grund-, Funktions- und Orientierungswissen in verschiedensten Themenfeldern für alle Altersgruppen. Die zentralen Themenfelder liegen in den Programmbereichen Politik – Gesellschaft – Umwelt, Kultur – Gestalten, Gesundheit, Sprachen, Arbeit – Beruf sowie Grundbildung. Viele Angebote der Volkshochschulen werden in Kooperation mit anderen örtlichen Kultur- und Bildungseinrichtungen, Vereinen oder Umweltinitiativen durchgeführt. Ein ganzheitlicher Bildungsbegriff und die Entwicklung und Erprobung neuer Lernkulturen gehören für die Volkshochschulen zum Kern ihres Verständnisses von Weiterbildung.


© Harald Langer


© Harald Langer


© Harald Langer


© Harald Langer


Bundesweit gibt es 900 Volkshochschulen, davon 187 in Bayern und 162 in Baden-Württemberg. Informationen über die Arbeitsfelder der Volkshochschulen finden Sie auf den Webseiten des Bayerischen Volkshochschulverbandes (www.vhs-bayern.de) und des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg (www.vhs-bw.de).

Ansprechpartner
Dr. Regine Sgodda
Tel: +49 89 510 80 11
Ruth Jachertz
Abwesend bis 29. Februar 2024 Vertretung:
Elisabetta Mola (Kultur)
Johannes Pütz (Gesellschaft)
Tel: +49 89 510 80 40
Gerhard Hartmann
Tel: +49 89 510 80 25