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Der Sinn fürs Schöne

Kunst und Kultur sind elementarer Bestandteil einer allseitigen Persönlichkeitsentwicklung und Allgemeinbildung. Sie sind unverzichtbar für ein selbstgestaltetes, erfülltes und gelingendes Leben. Seit den Anfängen der Volkshochschulen ist kulturelle Bildung ein selbstverständlicher Teil ihres Angebots.



Kunst- und Kulturtechniken praktisch erlernen und erleben

Menschen jedes Alters äußern ein starkes Bedürfnis, ihre künstlerischen und gestalterischen Potenziale zu entwickeln und neue Erfahrungsräume zu erschließen. Volkshochschulen ermöglichen es, Wissen und Fähigkeiten in Theorie und Praxis und in allen künstlerischen Sparten zu erlernen und zu erleben. Techniken und Fertigkeiten unterschiedlicher künstlerischer Strömungen und Sparten, wie traditionelles und zeitgenössisches Kunst-Handwerk werden unterrichtet. Die Teilnehmer*innen sind schöpferisch tätig und setzen sich gestaltend mit sich und ihrer Lebenswelt auseinander. Volkshochschulen bieten einführende Veranstaltungen, experimentelle Intensivworkshops und akademisch angelegte Reihenveranstaltungen. Der Stellenwert künstlerisch-kreativen Umgangs mit digitalen Medien wächst stetig.


Erhalt kulturellen Wissens – Kunst und Kultur verstehen

Traditionelles Kunsthandwerk, Brauchtum und kulturelles Wissen werden seltener an nachwachsende Generationen weitergegeben. Viele Kenntnisse und Techniken geraten in Vergessenheit – Volkshochschulen vermitteln diese Traditionen und Fertigkeiten in zeitgemäßer Form.


Freie Zugänge zu Kunst- und Kulturgeschichte sowie zu aktueller, zeitgenössischer Kunst zu schaffen stellt einen wichtigen Auftrag dar, damit Verständnis von Kunst und Kultur nicht zu Expert*innenwissen wird.

Volkshochschulen bieten ein umfassendes Portfolio an Kunst- und Kulturvermittlung: Seminare und Vorträge zu Aufführungen in Theatern, Opern- und Konzerthäusern; Exkursionen mit inhaltlicher Einführung und Nachbereitung; Blicke hinter die Kulissen der künstlerischeren Produktionsbetriebe und Dialoge mit Künstler*innen und Kulturschaffenden; historische und zeitgenössische Zugänge zu Werken und ihren Produzent*innen in Museen und Ausstellungen. Volkshochschulen kooperieren mit einer Vielzahl bayerischer Museen und bauen diese Allianzen stetig aus. Das Wissen um die künstlerischen und kulturellen Besonderheiten sowie die kulturelle Vielfalt einer Region stärken die Identifikation der Menschen mit der Region und die Lebensqualität in der Kommune.


Kunst und Kultur für alle

Kulturelle Teilhabe ist Menschenrecht. Die bayerische Verfassung weist den Freistaat als Kulturstaat aus. Das Bayerische Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung (BayEbFöG) hebt den Auftrag zur „Entfaltung schöpferischer Fähigkeiten“ hervor. Land und Kommunen sind aufgefordert, kulturelle Infrastrukturen zu gewährleisten, Hoch- und Breitenkultur zu fördern und Tradition sowie Innovation gegenüber aufgeschlossen zu sein.


Volkshochschulen entwickeln stetig zielgruppenspezifische Formate weiter, um Menschen aller Milieus für Angebote der Breiten- und Hochkultur zu interessieren. Dabei stehen Bedürfnisse, Interessen und Themen der Bürger*innen vor Ort im Fokus. Es existieren spezielle Kulturangebote für alle Interessensgruppen, für Ältere, Zuwanderer*innen und andere. Diese werden durch Kursleiter*innen verschiedener Nationalitäten erreicht, Programme zunehmend mehrsprachig ausgeschrieben und explizit Kulturangebote aufgenommen, die die zugewanderte Bevölkerung ansprechen. Für Menschen mit körperlichen und/ oder kognitiven Handicaps bieten Volkshochschulen gerade im Programmbereich Kultur inklusive Kurse und Seminare mit barrierefreien Zugängen.


Volkshochschule als Kompetenzträger für kulturelle Bildungsarbeit

Kommunen erkennen Kunst und Kultur als wichtigen Wirtschaftsfaktor, z. B. durch die Ansiedlung entsprechender Branchen des Kreativsektors, die Förderung des regionalen Tourismus oder die Attraktivität einer Kommune durch künstlerisch-kulturelle Bildungsangebote. In ländlichen Regionen sind Volkshochschulen häufig die einzigen Anbieter fundierter kultureller Bildung. Sie kooperieren mit Kultureinrichtungen in der Region, bilden Netzwerke, bieten lokalen Kunst- und Kulturschaffenden ein Forum und unterstützen neue lokale künstlerische Entwicklung. Hauptamtliche Mitarbeiter*innen der Volkshochschulen, erfahren im Kulturmanagement, prägen das kulturelle Profil einer Region mit.



Soziales Miteinander gewährleisten

Die stark voranschreitende Individualisierung und die Pluralisierung von Interessen lässt in allen gesellschaftlichen Bereichen die Erosion sozialer Verbünde und Netze spürbar werden; flexible Arbeitszeiten erschweren eine regelmäßige Beteiligung an bürgerschaftlich organisierten Angeboten. Volkshochschulen gestalten Kulturangebote flexibel und fördern die Begegnung der Akteure. Gemeinsame künstlerisch-kreative Aktivitäten wirken sozialer Vereinzelung entgegen und führen häufig zu öffentlich dargebotenen Präsentationen. In Chor- und Ensemblekonzerten, Theateraufführungen, Lesungen und Ausstellungen können Bürger*innen sich öffentlich darstellen und aktiv am kulturellen und öffentlichen Leben teilhaben. Digitale Angebote ermöglichen es Menschen in allen Lebenssituationen am kulturellen Miteinander mitzuwirken.



Kursleiter*innen

Als Kursleiter*innen werden oftmals professionelle Künstler*innen und Kulturvermittler*innen mit hoher fachlicher Kompetenz und pädagogischer Erfahrung eingesetzt. Regionales Kunst- und Kulturschaffen wird von – zumeist lokal verorteten – Kunst- und Kulturexpert*innen vermittelt. Volkshochschulen bieten ihnen kontinuierliche Möglichkeiten der methodisch-didaktischen und pädagogischen Weiterbildung, derzeit insbesondere Bereich Digitalität.

Ansprechpartner
Ruth Jachertz
Abwesend bis 29. Februar 2024 Vertretung:
Elisabetta Mola (Kultur)
Johannes Pütz (Gesellschaft)
Tel: +49 89 510 80 40
Elisabetta Mola
Tel: +49 89 510 80 17
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