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24. Juli 2012

Konferenz für Bildungs- und Lernberatung 2012

Die Konferenz für Bildungs- und Lernberatung 2012 stand unter dem Motto "Bildungszugänge schaffen". Die Beiträge finden Sie hier in digitaler Form zum Download: Netzwerke, Infratsruktur, offene Lern- und Beratungsangebote, Merkmale guter Qualität in der Beratung, Instrumente, Konzepte.

Die Konferenz für Bildungs- und Lernberatung findet jährlich statt und entwickelt das Thema Beratung in der Bildung kontinuierlich weiter, begleitet bundesweite Entwicklungen, leistet Praxistransfer, stellt Praxisbeispiele vor und bietet Raum für Information und Austausch. Die Konferenz 2012 beleuchtete das Thema aus der Perspektive, welche Rolle Beratung bei der Schaffung von Bildungszugängen spielt, welche Bedarfe und Anforderungen sich für Beratungsdienstleistungen ergeben.

Zur Schaffung von Bildungszugängen spielen Angebote für Bildungsberatung eine entscheidende Rolle:

    • Orientierung: Beratung ist  für Bildungsinteressierte, die sich beruflich und persönlich weiterentwickeln oder neu orientieren möchten/müssen, unerlässlich; dies nicht nur, weil die Vielfalt der Bildungsangebote und -wege zunehmend unübersichtlich wird, sondern auch weil angesichts knapper zeitlicher und finanzieller Ressourcen eine zielgerichtete ergebnisorientierte Weiterbildung eine individuelle Lernzielentwicklung und -planung erforderlich macht.
    • Verwertung: Vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung und der damit verbundenen Verwertung bereits erworbener, aber formal nicht anerkannter Qualifikationen, gewinnt die Beratung für Anerkennungsmöglichkeiten und -verfahren heutzutage zunehmend an Bedeutung. Das  bundesweite IQ-Netzwerk (ein Netzwerk pro Bundesland) schafft die Infrastruktur für Integration und Qualifizierung und organisiert in diesem Zusammenhang die Anerkennungsberatung.
    • Anschluss: In unserer heutigen Gesellschaft bestehen kaum mehr Arbeitsmöglichkeiten für Geringqualifizierte. In allen Wirtschaftsbereichen wird die Bereitschaft und Fähigkeit zur Weiterbildung vorausgesetzt. Es ist von je her eine elementare Aufgabe der Erwachsenenbildung, Menschen zum Lernen zu motivieren. Heutzutage ist die Fähigkeit zum Anschlusslernen allerdings zu einer Frage der Existenzsicherung geworden. Es gilt daher mehr denn je, kombinierte Beratungs- und Lernangebote für Menschen zu entwickeln, die aus den verschiedensten Gründen nicht (mehr) über die Fähigkeit zum Anschlusslernen verfügen. Das F&E Projekt der vhs Landsberg startet das Modell "Bildungskiosk".
    • Qualität: Der Bedarf an Beratungsdienstleistungen steigt. Im Zuge der Entwicklung immer neuer Beratungsangebote steigt allerdings auch der Bedarf an Qualitätssicherung. Im Jahr 2009 beauftragte das BMBF die Uni Heidelberg und das Nationale Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung mit der Erarbeitung eines bundesweiten Qualitätsentwicklungsrahmens (QER) als Metareferenzrahmen zur Festlegung von Qualitätsstandards Standards guter Beratung. Im Projekt "Offener Koordinierungsprozess ..." wurden Qualitätsmerkmale (QMM) guter Beratung entwickelt (vgl. Beitrag Konferenz 2010) und ihre Anwendung pilotiert (vgl. Konferenz 2011: Piloterfahrung der Weiterbildungsberatung München). Im Rahmen eines Anschlussprojektes 2012 - 2014 wird die Erprobung verbreitert in zwei Durchgängen. Der erste Durchgang startet im Herbst 2012, der zweite im Frühjahr 2013, außerdem werden QER Beauftragte ausgebildet (www.beratungsqualitaet.net)
    • Beratungsinfrastruktur: Das Kulturfondsprojekt Bildungsportal Bayern verbindet den Zugang zu Bildungs- mit dem Zugang zu Beratungsangeboten. In der Regel sind Bildungsanbieter nicht zugleich auch Beratungsdienstleister. Dennoch laufen Beratungsbedarfe bereits heute und künftig noch wesentlich stärker - aufgrund zunehmender Durchlässigkeit der Bildungssysteme und Bildungsübergänge -  bei den Bildungsträgern auf. Diese sehen sich in der Situation, die Beratungssuchenden zielgenau weiter zu verweisen an zuständige Beratungsstellen und -angebote. Das Bildungsportal Bayern soll den Bildunganbietern als Instrument für zielgenaue Verweisberatung dienen.
    • Instrumente: Um Beratungsleistungen sinnvoll erbringen zu können, braucht es qualitätsgesicherte, praxistaugliche Instrumente. Die Beratung mit ProfilPASS bildet den vom BMBF geförderten bundesweiten Standard; das ProfilPASS -Konzept  und seine Instrumente werden seit Jahren eingesetzt und fortlaufend weiterentwickelt. Von Beginn an sichert dieses Beratungskonzept die Qualität durch Qualifizierung und Zertifizierung der der Berater/-innen (vgl. auch die Beiträge der Konferenz 2010 und der Konferenz 2011 sowie www.profilpass.de). Die ProfilPASS Beratung basiert auf der konstruktivistischen Lerntheorie, die nicht Kompetenzfeststellung zum Ziel hat, sondern die Befähigung der beratenen Personen zur Kompetenzbilanzierung und Potenzialentwicklung. 
    • Der ePP - elektronischer ProfilPASS: IR gestützte Beratung ist sich eine große Herausforderung. Das ProfilPASS Konsortium stellt sich dieser Aufgabe. Fortbildungen für den ePP gehören zur Pflichtaufgabe für die Rezertifizieurng der ProfilPASS Berater/-innen. Fortbildungen bietet der bvv in Form der bekannten "Beratertage" an. Sofort nutzbar ist eine kostenlose Schnupperversion, deren Ergebnis die Ausfertigung des EuroPASS Lebenslaufes ist. iefür ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. In der Vollversion unterstützt der ePP die Beratung mit ProfilPASS.
    • Beratung non-verbal: Die Metacards sind en Coaching-Tool für Jugendliche, um als Beratende anstelle von Gesprächen non-vrbal Orientierung zu ermöglichen,  Jugendliche zu unterstützen,  Lernblockaden und Motivationshemmnisse  zu reflektieren und zu überwinden und Zugang zu strukturierten Reflektionsprozessen zu finden. Die MetaCards sind besonders geeignet zur Beratung  im Vorfeld der ProfilPASS (vgl. Beiträge und Praxisbeispiele der Konferenz 2010 und Konferenz 2011 sowie www.metacards.de)

Schwerpunkte des Programms der Konferenz 2012 bildeten die Beratung für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen, Qualitätssicherung in der Beratung, die Schaffung von Beratungsinfrastrukturen, Entwicklung und Anwendung von Beratungsinstrumenten.



Die Beiträge der Konferenz:

10:30 Uhr: Begrüßung

10:45 bis 11:30 Uhr:
Integrationsberatung:  Das bundesweite IQ-Netzwerk, Vortrag zur  Anerkennung von Herkunftsqualifikationen – aktueller Sachstand; Stephan Schiele, IQ-Netzwerk Bayern

11:30 bis 12:15 Uhr:
Der Qualitätsentwicklungsrahmen, praktische Schritte zur Anwendung der Qualitätsmerkmale (QMM) in der Beratung; Susanne Schmidtpott, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung (nfb)

12:30 bis 13:00 Uhr:
Bildungsportal Bayern: Erste Erfahrungen mit den Regionalportalen, Hella Krusche, bvv

13:00 bis 13:45 Uhr: Mittagessen

13:45 bis 14:30 Uhr:
Weiterentwicklung der Beratung mit ProfilPASS, Ergebnisse der Erprobung der  ProfilPASS Beratung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU); Sabine Seidel ies Hannover

14:30 bis 15:15 Uhr:
Der Bildungskiosk in Landsberg a.L., Praxisbeispiel für die Schaffung von Bildungszugängen; Silvia Frey-Wegele, vhs Landsberg a.L.

15:15 bis 15:30 Uhr: Kaffeepause

15:30 bis 16:15 Uhr:
Gesprächsführung - Qualifizierungsbedarf für Berater/-innen?, Dr. Peter Westebbe

16:15 bis 17:00 Uhr:
MetaCards - Deutschland weiter Start mit dem wbv, Stefan Staudner, Bildungsagentur Staudner