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BLUE - Blended Learning Usability Experience

Volkshochschulen sehen sich mit der wachsenden Herausforderung der Digitalisierung konfrontiert. Das Erasmus+ Mobilitätsprojekt "BLUE - Blended Learning Usability Experience" des Bayerischen Volkshochschulverbandes (bvv) ging gezielt darauf ein.

Die europäische Förderung des Projekts BLUE ermöglichte 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bayerischer Volkshochschulen zwischen dem 1. Oktober 2016 und dem 30. September 2018 einen Bildungsaufenthalt im Ausland. In neun Trainingsaufenthalten und einem Hospitationsaufenthalt bei fünf Bildungsträgern in Estland, Irland, Griechenland und Zypern lernten die Teilnehmer*innen, wie mit online-gestützten Bildungsformaten erfolgreich gearbeitet werden kann und wie mit dem Voranschreiten der Digitalisierung außerhalb Deutschlands umgegangen wird.

Ganz unabhängig von der technischen Ausstattung der Bildungspartner war die spielerische Offenheit und die vielfältigen Ideen zum Einsatz der unterschiedlichsten digitalen Tools und Methoden im Unterricht besonders beeindruckend. Das hat den Teilnehmer*innen spürbar Lust gemacht, auf mehr digitale Elemente im Klassenzimmer.

Das Projekt BLUE konnte die Volkshochschulen sensibilisieren für das was kommt und sie aktivieren für das was kommen muss, um die Digitalisierung in der Erwachsenenbildung voranzutreiben.

Insgesamt profitierten von den europäischen Projektmitteln 40 der angeschlossenen Mitgliedseinrichtungen des Bayerischen Volkshochschulverbandes sowie der bvv selbst. Von insgesamt 97 Mobilitäten wurden knapp 46% von freiberuflichen vhs-Kursleiter*innen, ca. 34% durch festangestelltes vhs-Personal (vhs-Leitungen, -Verwaltungskräfte und Hauptamtlich-Pädagogischen Mitarbeiter*innen) und ca. 20% von der entsendenden Einrichtung abgerufen.

In Gruppen von maximal zwölf Personen reisten die Teilnehmer*innen zu den einwöchigen BLUE-Trainings bei den fünf Partnereinrichtungen. Flankiert wurden die Bildungsaufenthalte von einem online-gestützten Konzept. In jeweils zwei Webinaren, eines vor, eines nach dem Auslandsaufenthalt, wurden die Teilnehmer*innen sowohl organisatorisch als auch auf die Nutzung der ausgewählten Online-Plattformen vorbereitet und begleitet. Die digitalen Treffen vorab dienten überdies dem Kennenlernen der Gruppen und zur Klärung aller Fragen vor der Ausreise und nach der Rückkehr.

Alle Mitarbeiter*innen der bayerischen Volkshochschulen hatten die Möglichkeit sich über ein kurzes Motivationsschreiben auf ein Training zu bewerben. Somit setzten sich die Gruppen aus einer bunten Mischung von leitendem, planendem und lehrendem vhs-Personal zusammen. Ein besonderer Vorteil dieser Gruppen-Konstellationen war, dass sich Mitarbeiter*innen von unterschiedlichen Volkshochschulen über die lokalen Grenzen und internen Hierarchien hinweg in einer gemeinsamen Lernerfahrung, in kulturell anderer Umgebung kennenlernen konnten. Sowohl der bayernweite, als auch der internationale Know-how-Transfer konnte so nachhaltig befördert werden.

Die medien- und online-gestützten Lehr- und Lernkonzepte, die die Teilnehmer*innen in den vier Ländern kennenlernten, gaben neue Impulse für die eigene Programmplanung oder eigneten sich zur Übernahme. Einige Volkshochschulen haben direkt nach dem BLUE-Training begonnen, das eigene Angebot zu hinterfragen und neue Konzepte und Tools an ihrer Einrichtung einzuführen. Die im Projekt genutzte ePortfolio-Plattform Mahara bleibt über die Projektlaufzeit hinaus das Kommunikationsmittel der Wahl. Alle BLUE-Teilnehmer*innen sind auf Mahara vernetzt und können darauf Kompetenzgruppen für zukünftige digitale und/oder europäische Vorhaben gründen.

Der interkulturelle Austausch, das Lernen in einer anderen Sprache, das Arbeiten mit bisher unbekannten digitalen Werkzeugen und Apps, aber vor allem das Erleben unterschiedlicher Lehr- und Lernkulturen, waren die überzeugendsten Elemente der BLUE-Trainings. Die Lehrkräfte stehen heute in der Pflicht für heterogene Lernergruppen sensibilisiert zu sein, um dann Wege zur interkulturellen Verständigung aufzuzeigen.

Eine die Lernerautonomie stärkende, aktivierende Methodik bildet die Voraussetzung dafür, dass die eigene Verantwortung für das Erreichen von Lernzielen vom Teilnehmer, von der Teilnehmerin erkannt wird und somit zur Bereitschaft führt, den Lernprozess aktiv mitzugestalten. Genau diese Kompetenz braucht es, wenn Präsenz- mit online-gestützten Selbstlernphasen erfolgreich kombiniert werden sollen. Während der BLUE-Trainings konnten die Teilnehmer*innen erfahren, welche Kompetenzen von ihnen als Lerner erwartet werden. Dieser Perspektivenwechsel machte tiefen Eindruck und verstärkte die Lernerfahrung. In jedem Training entstand ein unterschiedliches Paket an Methoden und Tools, das den Gruppen an die Hand gegeben wurde.

Das Erasmus+ Förderprojekt BLUE konnte Denkanstöße zur Digitalisierung in der Bildung geben und somit die Teilnehmer*innen dazu aktivieren, selbst Veränderung an ihrer eigenen Einrichtung vor Ort zu initiieren.

Ihre Ansprechpartnerin
Hella Krusche
Tel: +49 89 510 80 34
Informationen zu Erasmus+